Naturöle aus der traditionsreichen Kanow-Mühle
Stellenwert in der rohköstlichen Ernährung
von Christian Behrendt
Zur Webseite: www.spreewald-versand.de
Etwas abseits - direkt an dem kleinen Flüsschen Dahme gelegen - befindet sich die Kanow-Mühle, eine historische Wassermühle mit noch komplett erhaltener Mahl- und Öltechnik aus den letzten Jahrhunderten. Gelegentlich wird in der alten Mühle noch heute gearbeitet. Jedoch wird kein Mehl mehr hergestellt, sondern – in traditioneller Handwerksarbeit - hochwertige Speiseöle in Rohkostqualität.
Die Kanow-Mühle wird in der siebenten Generation als Familienunternehmen geführt. Im Jahre 2014 ist auf dem Gelände ein Erweiterungsbau zu der bestehenden Ölmühle realisiert worden. Im gleichen Zuge konnte zudem die altbewährte Technik aus der historischen Mühle kopiert werden, sodass weiterhin das hochwertige Öl in gewohnter Qualität in den neuen Räumlichkeiten hergestellt wird. Vom Hofladen aus hat der Besucher die Möglichkeit, direkt einen Blick in den Produktionsbereich zu werfen und sich außerdem die einzelnen Arbeitsschritte des Ölmüllers zeigen zu lassen. Dieser Arbeitsprozess ist äußerst vielschichtig; die Produktion des hochwertigen Öls somit sehr langwierig. Der aufwendige Produktionsprozess ist maßgeblich für die Hochwertigkeit des Öls, da jenes nur auf diesem Wege schonend und unter den Kriterien der rohköstlichen Ernährung gepresst werden kann. So entsteht bei unserem Herstellungsverfahren keine Reibungswärme, was zur Folge hat, dass unsere Öle bei maximal 38°C produziert werden; die Auslauftemperatur beträgt gar nur circa 25°C.
In der Kanow-Mühle werden heute mehr als 16 Sorten Öl hergestellt. Darunter natürlich die Klassiker wie z.B. Leinöl und Kürbiskernöl, aber auch exotischere Öle, wie Kokosöl, Schwarzkümmelöl und Weizenkeimöl. Mittlerweile steht neben dem außergewöhnlichen Geschmack immer mehr der ernährungsphysiologische Charakter der Öle im Vordergrund. Hier seien ins Besondere das Leinöl, Hanföl und das Weizenkeimöl genannt:
Leinöl
Leinöl wird in der Kanow-Mühle seit Generationen hergestellt. Schon unsere Vorfahren wussten über die außergewöhnliche Wirkung dieses Öls. So wurde es in der Lausitz traditionell zu vielen Gerichten gegessen aber auch als Hausmittel bei verschiedenen Leiden (Halsschmerzen, Hautausschlag, Sonnenbrand, Gürtelrose, Verdauungsprobleme u.a.) verwendet. Wiederentdeckt wurde die enorme gesundheitliche Wirkung des Leinöls durch Dr. Johanna Budwig (1908-2003), die eben diese Wirkung fettwissenschaftlich belegen konnte. Ihre wissenschaftliche Untermauerung des bereits seit Generationen kulturell verankerten Wissens, machte das Leinöl im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. Aber warum ist das Leinöl nun eigentlich so gesund? Leinöl verfügt über den höchsten Anteil an der essentiell mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäure. Ihr Anteil liegt beim Leinöl bei ca. 55 % - 58 %. Bekannt ist die Omega-3-Fettsäure von fetten Seefischen, wie beispielsweise Lachs. Aber gerade in der rohköstlichen Ernährung, die oft mit einer vegetarischen oder veganen Lebensweise einhergeht, müssen alternative Omega-3-Quellen erschlossen werden. Ein Esslöffel hochwertiges, kaltgepresstes und ungefiltertes Leinöl am Tag reicht aus, um den nötigen Tagesbedarf dieser essentiellen Fettsäure zu decken. Zudem kann es sich positiv auf das gesamte Herz-Kreislaufsystem des menschlichen Körpers auswirken. Es fördert die Durchblutung und kann so Arterienverkalkungen vorbeugen. Des Weiteren kann es einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben. Studien belegen außerdem positive Beeinflussungen auf das Gehirn (z.B. bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen). Leinöl enthält außerdem die sogenannten Lignane, ein hormonartiger Bestandteil, welcher in das Steuerungssystem des Körpers eingreift und dort bestimmte Reaktionen auslöst. Auf Basis dieser Erkenntnis wird Leinöl auch ergänzend zur Schulmedizin in der alternativen Krebsbehandlung verwendet.
Weizenkeimöl
Weizenkeimöl ist momentan in aller Munde. In den Medien taucht es immer wieder als 'Wunderwaffe' gegen entzündliche Prozesse im Körper auf, besonders in Kombination mit Leinöl. Diesen guten Ruf hat das Weizenkeimöl seinem sehr hohen Gehalt an Vitamin E zu verdanken (Alpha-Tocopherol), einem hochwirksamen Antioxidans. Mit einem Anteil von circa 250 mg/100 g hängt es seine guten Mitbewerber wie zum Beispiel kaltgepresste Sonnenblumen- oder Leindotteröle (Vitamin-E-Gehalt bei circa 70 mg/100 g) weit ab. Wenn Sie sich rohköstlich ernähren, werden Sie vermutlich viel Salat essen. Dieser verfügt schon über einen sehr guten Anteil an Vitaminen (u.a. C und E). Um diese Vitaminaufnahme noch weiter zu unterstützen, bietet sich Weizenkeimöl hervorragend an. Sein getreidiger, vollwertiger Geschmack macht jeden Salat zu einem kulinarischem Hochgenuss. Schon ein Teelöffel Weizenkeimöl am Tag genügt, um den benötigten Tagesbedarf zu decken. Und auch die Personen, die versuchen Gluten zu vermeiden, brauchen sich nicht allzu große Sorgen zu machen. Der Weizenkeim an sich ist nahezu glutenfrei. Das Gluten befindet sich im Mehlkörper des Weizens, welcher von dem Keim vor der Mehl- bzw. Ölproduktion abgespalten wird. Wer zudem eine absolut effektive und natürliche Hautpflege sucht, ist mit dem Weizenkeimöl ebenfalls hervorragend bedient. Das antioxidativ wirkende Vitamin E in dem Öl regt die Zellerneuerung an, was zum Einen die Wundheilung fördert, zum Anderen die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt und kleine Falten bekämpft.
Hanföl
Hanföl wird in der Kanow-Mühle ebenfalls schon seit vielen Jahren hergestellt. Die Hanfnüsse und das daraus hergestellte Öl sind ernährungsphysiologisch hoch interessant. Damit das Öl wirklich über alle wichtigen Inhaltsstoffe verfügt, wird es ausschließlich aus der ganzen Hanfnuss hergestellt. Die Alternative wäre eine Produktion aus geschälten Hanfnüssen. Aber bekanntlich befinden sich in und unter der Schale viele wichtige Inhaltsstoffe, die unbedingt in dem Öl enthalten sein sollten. Hanföl hat einen Anteil von beinahe 90 % essentieller mehrfach ungesättigter Fettsäuren (Kombination Omega-6 und Omega-3). Zudem beinhaltet es eine sehr seltene Art der Omega-3-Fettsäure, die sogenannte Gamma-Linolensäure (Anteil circa 2 %). Des Weiteren stecken im Hanföl viele essentielle Aminosäuren, welche der Körper nicht selber herstellen kann und somit über die Nahrung zugeführt werden müssen. Aminosäuren, ein Hauptbestandteil von Proteinen, haben die Funktion von Bausteinen innerhalb des gesamten menschlichen Organismus. Fehlt ein Baustein, so ist der gesamte Ablauf in diesem Organismus unterbrochen oder gestört. Acht der insgesamt 21 Aminosäuren sind essentiell; Hanföl verfügt über all diese acht Aminosäuren und stellt somit ein äußerst wichtiges Produkt für eine ausgewogene Ernährung dar. Lebensmittel, die über einen besonders hohen Gehalt an Aminosäuren verfügen sind zum Beispiel Fisch, Fleisch, Milchprodukte, Quark und Eier. Die veganen Alternativen begrenzen sich unter anderem auf Nüsse, Bohnen und Linsen. Gerade in der rohköstlichen Ernährung stellt das Hanföl somit eine wunderbare Ergänzung dar und hilft, die Aminosäuren im Gleichgewicht zu halten, was sich folglich positiv auf die reibungslose Funktion des menschlichen Organismus auswirkt. 15 bis 20 g Hanföl täglich decken den Tagesbedarf. Geschmacklich passt es hervorragend zu grünen Smoothies und Salaten.
Die drei genannten Öle aus der Kanow-Mühle stellen lediglich einen kleinen Ausschnitt des Sortiments dar. Mit 19 verschiedenen Sorten Öl bietet sich dem Rohköstler eine riesige Auswahl. Alle Öle sind selbstverständlich unter rohköstlichen Kriterien kaltgepresst. Zudem werden die Öle nicht gefiltert, sodass alle wichtigen Nähr- und Inhaltsstoffe erhalten bleiben und die Öle somit einen wichtigen Anteil zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.